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Wie "AUSWEGE" entstand


Der Initiator im Interview

Interview mit Dr. Harald Wiesendanger, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Stiftung AUSWEGE.

Was hat Sie dazu bewegt, eine Stiftung
ins Leben zu rufen?

HW: Glück verpflichtet. Und davon hatte ich im großen und ganzen eine Menge, ohne dass ich je begriffen hätte, weshalb gerade ich, wieso mehr als Andere. Ein wenig davon möchte ich zurückgeben.

Warum ausgerechnet Kindern?

HW: Warum nicht? ‚Man kann nicht jedem helfen', sagen allzuviele – und helfen keinem. Und wer sein Leben noch vor sich hat, verdient unseren besonderen Beistand, wenn Krankheit und Leid es beeinträchtigen.

Hätte beispielsweise eine Stiftung für alte Menschen nicht näher gelegen?

Chronisch Kranke gibt es unter ihnen doch bestimmt deutlich mehr als unter unseren Jüngsten.

HW: Stimmt. Aber wer alles auf einmal will, tut am Ende von allem zuwenig. Gerade Kinder liegen mir besonders am Herzen, weil ich zwei kerngesunde Töchter habe, die mir unendlich viel Kraft und Erfüllung geben. Und weil ich mir lebhaft ausmalen kann, was es für mich bedeutet hätte, hilflos mitansehen zu müssen, wie andauernde Krankheit oder Behinderung sie einschränken, sie um Chancen betrügen, sie daran hindern, unbeschwert und glücklich großzuwerden.

Dieses AUSWEGE-Projekt wird vielen gehandicappten Kindern tatsächlich therapeutische Auswege eröffnen. Indem ihm das gelingt, wird es in die Pädiatrie mehr Geist und Seele bringen – und in diesem Fachgebiet ein Exempel statuieren: Ganzheitliche, spirituelle, energetische Behandlungsformen können die Humanmedizin insgesamt humaner machen, effektiver, kostengünstiger – und aufgeschlossen für Dimensionen von Heilen, Heilwerden und Heilsein, denen sich das vorherrschende naturwissenschaftliche Weltbild, die übliche ärztliche Praxis leider noch weitgehend verschließen.

Davon abgesehen stellen Kinder für mich alles in allem die faszinierendste Sorte Mensch dar. Mit ihrer Neugier, ihrer Spontaneität, ihrer Offenheit, ihrer Unvoreingenommenheit, ihrer Natürlichkeit, ihrer Ehrlichkeit führen sie uns oft schmerzlich vor Augen, welches Potential in uns steckt – und was für eine Welt möglich wäre, wenn es zur Entfaltung käme, statt zu verkümmern, je "erwachsener" man wird.

Insbesondere praktizierenden Ärzten wollen Sie unkonventionelle Heilweisen näherbringen.

Rennen Sie da nicht gegen Mauern, solange es diesen an wissenschaftlicher Anerkennung mangelt?

HW: Mir geht es schlicht um mehr Pragmatismus im Gesundheitswesen. Mit dem Hippokratischen Eid schwört doch jeder Arzt feierlich, sein ‚Leben dem Dienste der Menschheit zu weihen'; er schwört keineswegs, erst noch mindestens ein Dutzend randomisierter, placebokontrollierter Doppelblindstudien abzuwarten, ehe er seinen Dienst antritt. Deshalb darf er auch wissenschaftlich Unfundiertes einbeziehen – und womöglich verpflichtet ihn sein Eid sogar dazu –, denn gerade bei chronischen, vermeintlich ‚therapieresistenten' Leiden helfen viele sogenannte "Besondere Therapierichtungen" erfahrungsgemäß oft erstaunlich rasch und nachhaltig. Das AUSWEGE-Motto lautet: Wir dürfen auf beinahe jede erdenkliche Weise krank werden. Warum sollten wir nicht auf jede erdenkliche Weise wieder gesund werden dürfen?"

Wie vordringlich ist Ihr Stiftungsanliegen gegenwärtig noch?

Dank der Fortschritte der Medizin war Kindheit noch nie ein gesünderer Lebensabschnitt als heute.

HW: Keine Frage. Die Kindersterblichkeit befindet sich historisch auf einem Tiefstand, zumindest in der westlichen Welt. Infektionskrankheiten, die früher den sicheren Tod bedeutet hätten, sind besiegt. Vieles lässt sich heute operativ korrigieren, medikamentös beheben, durch eine breite Palette von pädiatrischen Maßnahmen zumindest lindern. Trotzdem sind auch heute Millionen von Kindern chronisch krank. Ihnen kann mit konventioneller Medizin entweder überhaupt nicht geholfen werden – oder nur mit mehr oder minder fatalen Nebenwirkungen und überaus kostenintensiv.

Und in Geistigem Heilen sehen Sie immer dann den Königsweg?

HW: Einen Weg, neben anderen. Der Stiftung geht es gerade nicht darum, verzweifelte Angehörige schwerkranker Kinder schnurstracks Heilern zuzuführen. Zuviele betroffene Eltern greifen allzu rasch, auf ein "Wunder" hoffend, nach Geistigem Heilen als vermeintlich letztem Strohhalm. Ehe Hilfesuchende nach enttäuschenden Erfahrungen mit einzelnen konventionell arbeitenden Ärzten sogleich an Geistheiler weitervermittelt werden, sollten ihnen mögliche Auswege zwischen Schulmedizin und Geistigem Heilen aufgezeigt werden, von denen sie bisher vielleicht noch nie gehört haben oder zuwenig wissen: im Bereich "komplementärer", natur- und erfahrungsheilkundlicher Therapieformen. Dabei könnte sich ergeben, dass vor einer "Geistheilung", oder parallel dazu, andere Behandlungsformen – einzeln oder kombiniert – sinnvoll sind.

Mit "Unheilbarem" abfinden? Unheilbares heilen.

Verrät die Stiftung nicht schon mit ihrem Hauptmotto, dass sie sich die Quadratur des Kreises vorgenommen hat?

HW: Wörter wie "unheilbar", ähnlich wie "unvorstellbar" oder "unrealisierbar", scheinen einen objektiven Sachverhalt zu kennzeichnen – in Wahrheit jedoch sagen sie vor allem etwas über den, der sie benutzt, nämlich über den Stand seines Wissens und Könnens. Was heißt "Das ist unheilbar!" denn anderes als "Ich kann es nicht heilen" und "Ich wüsste nicht, wie ein Anderer es heilen könnte", verbunden mit der Prognose: "Das wird niemals zu heilen sein". Solche Voraussagen haben sich in der Geschichte der Medizin fast immer als voreilig erwiesen, wie wir wissen.

Schürt eine Einrichtung, die sich unheilbar kranker Kinder annimmt, nicht unerfüllbare Hoffnungen?

Zumal wenn sie "unheilbar" zwischen Anführungszeichen setzt? Wollen Sie betroffenen Eltern denn allen Ernstes in Aussicht stellen, dass zum Beispiel gegen ein Down-Syndrom oder eine schwere Cerebralparese noch etwas auszurichten sei?

HW: Bei angeborenen genetischen Defekten oder zerstörten organischen Strukturen sind auch sogenannte "Wunderheiler" überfordert. Das verschweigt die Stiftung nicht, im Gegenteil: Über Grenzen will sie ebenso aufklären wie über Chancen. Aber begrenzt inwiefern? Auch unterhalb des Ideals vollständiger Heilung sind Behandlungseffekte erreichbar, die Betroffene als wesentlichen Fortschritt empfinden würden: wenn beispielsweise bei einem körperlich und geistig schwerstbehinderten Kind Lähmungen und epileptische Anfälle nachlassen, wenn sich Artikulation, Sozialverhalten und Auffassungsvermögen auch nur leicht bessern. Zumindest soviel gelingt in der Obhut eines guten Heilers manchmal durchaus, wie ich im Rahmen von Tests wiederholt mit eigenen Augen miterleben konnte.

Wenn Hilfesuchende bei der Stiftung anfragen – werden ihnen dann einfach ein paar Therapeuten empfohlen?

HW: Nein. Zunächst berät sie unser medizinisches Fachteam, mit dem Ziel, ihnen die ganze Bandbreite von Behandlungsoptionen aufzuzeigen. Im zweiten Schritt werden dann, auf das jeweilige Gesundheitsproblem zugeschnitten, Therapievorschläge gemacht, die eine besonders umstrittene Behandlungsweise wie Geistiges Heilen einschließen können, aber keineswegs müssen.

Dass all Ihre Berater mit einer Zunge sprechen, dürfte unwahrscheinlich sein.

Könnte es nicht sein, dass ein Hilfesuchender bei drei Telefonberatungen mindestens drei verschiedene Therapieempfehlungen hört – und hinterher ratloser dasteht als zuvor?

HW: Diese Gefahr besteht durchaus. Ein Arzt mit einem homöopathischen Praxisschwerpunkt wird eher in Hochpotenzen einen Ausweg sehen, ein Facharzt für Akupunktur eher im Nadeln, ein dritter vielleicht in Bioresonanztherapie. Unsere Mediziner beraten aber nicht beziehungslos nebeneinander her. Wenn sich ein Hilfesuchender von mehreren, anscheinend widersprüchlichen Ratschlägen verwirrt und überfordert fühlt, werden sich unsere Berater miteinander und der Leitung des Fachteams kurzschließen – und gemeinsam einen individuellen Therapieplan erarbeiten, der in seinem speziellen Fall Erfolg verspricht.

Was haben unkonventionell arbeitende Therapeuten, was die Alternativmedizin von Ihrer Einrichtung?

HW: Die Stiftung AUSWEGE ist nicht dazu da, bestimmten Therapierichtungen zu nutzen – eine Therapie ist dazu da, Kranken und Leidenden zu nutzen, und mich interessiert sie nur in dem Maße, in dem ihr das gelingt. In der Rolle eines Vorkämpfers für irgendeine unkonventionelle Heilweise, eines Fürsprechers für deren Anwender fühle ich mich unwohl. Ich will nichts weiter als helfen. Auch und besonders Kindern, für die Schulmediziner zuwenig bis gar nichts mehr tun können. Dazu ist mir jedes Heilmittel gleich recht.

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